Wenn wir Konflikte haben, die zu übermäßigen oder gar dauerhaften Beschwerden führen, wenn wir so sehr belastet sind, dass wir unter Problemen krank werden, körperlich oder seelisch, dann brauchen wir Hilfe. Was hilft dann? Gehör zu finden, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen, wie auch auf Bereitschaft und Angebote zum Verständnis zu stoßen, könnte erste Entlastung bedeuten.
Die Erfahrung, dass eigene Probleme, Sorgen und Nöte ernst genommen werden, fördert die Bereitschaft, sich weiter zu öffnen und Vertrauen zu entwickeln.
Das dann im weiteren Verlauf der Gespräche im Rahmen einer psychotherapeutischen Begleitung erfolgende Bemühen um Verständnis des Leidens, der Beschwerden oder der konflikthaften Zusammenhänge kann dann dazu beitragen, anders mit den Schwierigkeiten umzugehen, neue Wege zu beschreiten. Dies führt in den meisten Fällen zu einer gesunden Entwicklung des Betroffenen bzw. zu einem heilsamen Prozess und zu einer Nachreifung.
Der Begriff der Psychotherapie meint einerseits die Behandlung der Seele bzw. seelischer Probleme. Darüber hinaus aber auch die Behandlung mit seelischen Mitteln.
In der Psychotherapie findet eine besondere Beziehungsgestaltung statt, anders als im Alltagsleben. Auf dem Hintergrund dieser besonderen Beziehung und durch ausgewählte Anregungen des Therapeuten steigert der Patient seine Fähigkeit, besser mit sich und seinen Problemen umgehen zu können. Entscheidend für die Wirkung der Psychotherapie ist – neben der Auswahl der zur Anwendung kommenden Methoden – die Qualität der therapeutischen Beziehung.
Diese Qualität hat – über alle verschiedenen Psychotherapierichtungen hinweg – sehr ähnliche Kriterien: fachliche Kompetenz, positive Wertschätzung, Einfühlungsvermögen, Authenzität, soziale Kompetenz, Ehrlichkeit, Offenheit und Direktheit des Therapeuten. Insofern zeigt wirksame Psychotherapie – auch über die Grenzen unterschiedlicher Therapieschulen hinaus – im Kern doch viele Gemeinsamkeiten.